Author: Hannes Huber/Montag, 1. April 2013/Categories: Geschichte, Nagelfluh
Im süddeutschen Raum sieht man ihn an vielen Bauwerken, den Brannenburger Nagelfluh oder "Biberstein", wie er auch genannt wird. Er wird seit über 1000 Jahren in Brannenburg, im schönen Inntal, gebrochen. Im Inntal und Chiemgau trifft man den Nagelfluh an alten Bauernhöfen an, wo er als massiver Mauerstein verwendet wurde. Die Degerndorfer Kirche (Degerndorf ist ein Ortsteil von Brannenburg) ist ebenfalls ein Zeugnis aus der Zeit, in der die Auswahl an Baustoffen noch überschaubar war und man noch massiv mit Naturstein baute. Da der Nagelfluh im Vergleich zu anderen Natursteinen schwer zu gewinnen und sehr selten ist, werden zumeist nur kleinere Mengen abgebaut und als Werkstein verbaut. Überregional ist er oft nur Architekten bekannt. Die Wenigsten wissen, dass anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 viele Eisenbahnwagons Nagelfluh nach Berlin transportiert wurden, um dort in den Glockenturm eingebaut zu werden. Auch dürfte den Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität in München unbekannt sein, dass die große Portalanlage, welche sie von der Amalienstraße aus kommend passieren müssen, um auf das Universitätsgelände zu gelangen, aus Brannenburger Nagelfluh gefertigt ist.
Links: Zum zweiten Teil des Artikel Der Glockenturm (Link 1 ) Der Glockenturm (Link 2) Das Olympiastadion in Berlin
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